Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

38 страница из 116

Mutter Lilith freute sich über die Blumen, die ich ihr von den verbotenen Ausflügen mitbrachte, ermahnte mich aber, zu Hause zu bleiben. Meine zerzausten Blumen standen dann im Wohnzimmer, und ich dachte, wie schön der Raum doch war und wie gut es roch. Weil die Blumen, die ich pflückte, im blauen Dunst einen guten Duft verbreiteten, gewöhnte ich mir an, nur solche Blumen zu pflücken, die besonders intensiv dufteten. Mutter Lilith wurde von den Leuten im Dorf oft aufgefordert, mir zu sagen, ich solle das Stehlen, wie sie es nannten, doch unterlassen. Meiner Mutter war das aber einerlei, denn ich wusste mich ja selbständig zu bewegen. So hatte sie ihre Ruhe und musste mich und meinen Bruder nicht beschäf­tigen.

Einmal aber ging ich viel zu weit. Das brachte Mutter Lilith wieder das Sozialamt ins Haus, wovor sie grosse Panik hatte. Auf Entdeckungsreise im Dorf kamen wir wie so oft an einem Haus vorbei, das einen grossen Reiz auf mich ausübte. Ich wollte dort unbedingt die Umgebung erforschen, und da die Besitzerin immer sehr lieb war, dachte ich nicht an etwas Unrechtes. Es gab dort eine Scheune, an der ein Strauch mit lauter stark duftenden Blüten emporwuchs, und viele fleissige, summende, fliegende Tierchen kamen und gingen, woher und wohin wusste niemand. Mit meinen klebrigen Händen fing ich an zu buddeln, und Arabat half kräftig mit. Die Finger taten mir bald weh und verkrampften sich. Es stellte sich als zu schwierig heraus, den Strauch auszugraben. Er hatte so viele Wurzeln, die sich nicht aus der Erde lösen wollten. Der Strauch konnte nicht loslassen, und das ärgerte mich so, dass ich böse wurde und anfing, seine Blüten abzurupfen. Wütend zerstörte ich seine Wurzeln. Ich stopfte so viele abgerupfte Blüten in meine Kleider, wie ich nur konnte, und auch in die meines Bruders – egal, ob sie wieder herausfielen. Wir stopften uns richtig aus damit. Bald sah der Strauch erbärmlich aus, und mir kam es vor, als würde er weinen, ja sogar schreien, und da überkam mich ein ungutes Gefühl. So schnell und zielgerade waren Arabat und ich noch nie nach Hause gerannt, mit der Angst im Nacken, es könnte uns jemand folgen. Zu Hause angekommen, war ich gar nicht mehr so ausgestopft, und auch Arabat nicht. Es waren nur noch wenige Blüten da, die aber noch immer ihren intensiven Duft verströmten, und wir rochen beide so herrlich!

Правообладателям