Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

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Mutter Lilith, im Morgenrock, war diesmal gar nicht begeistert. Sie murmelte vor sich hin und nahm einen Schluck aus einer Flasche. Sie schloss uns im Zimmer ein, und da sollten wir bleiben. Vater Jakob war wieder einmal zu Hause, und ihm gefiel das nicht. Die beiden stritten sich laut, als wäre ein Gewitter ausgebrochen. Ich hörte, wie Tisch und Stühle krachten, verzweifelte Schreie – nichts, was mich ängstigte. Wenn die beiden zusammen waren, war das ihr Umgang miteinander. Arabat aber kroch dann immer unter die Decke, wo er für eine Weile blieb, so lange, bis Vater Jakob ins Zimmer trat und uns einen Würfelzucker gab. Ich wusste nicht, warum wir den bekamen, aber er schmeckte und machte uns zufrieden.

Kurz darauf klingelte es an der Tür. Es klingelte öfter bei uns, doch diesmal stand kein Mann vor der Tür, sondern eine Frau, die mit Lilith reden wollte. Vater Jakob hörte, wie Mutter Lilith wetterte. Sie fluchte vor sich hin, liess die Frau kaum zu Wort kommen und bedrohte sie mit einem Stuhl, sodass Vater Jakob eingreifen musste. So hatte ich meine Mutter noch nie ge­sehen. Wie sie mit fremden Menschen umging, machte mir Angst. Trotzdem beobachtete ich alles ganz genau von der Schlafzimmertür aus, sodass ich, falls es schlimm würde für mich, schnell die Tür schliessen konnte. Die Frau zeigte immer wieder auf mich, wedelte mit Blüten vor sich herum, als wollte sie ihren guten Duft im Raum versprühen. Mutter Lilith drückte sie zur Tür hinaus und Vater Jakob versuchte, Lilith zu besänftigen, was ihm nicht gelang. Es gab lautes Geschrei, bis die Tür zuknallte. Ich schämte mich, denn ich war schuld. Der Strauch hatte mich verraten. Ich, Luisa, war schuldig, weil ich ihm wehgetan hatte. Lilith und Jakob stritten heftig weiter, und Lilith warf Dinge nach ihm – er duckte sich ständig –, bis das Zimmer nicht wiederzuerkennen war für meine Kinderaugen.

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