Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

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Bis dahin war das Kinderzimmer für mich ein schützender Ort gewesen, dort konnte mir nichts geschehen. Es war unsere Welt, meine und die meines Bruders. Für mich war unser Zimmer harmonisch und lieb, voller Kinderträume, Farben und Fantasie, auch wenn es unordentlich war. Mein Bruder und ich waren eins in dieser Welt, die nur uns gehörte. Mit dem Öffnen der Tür hatte ich das Tor zur Hölle geöffnet, und es gab kein Zurück mehr. Der scharfe Geruch, die Erregtheit der Stimmen, das völlig Verruchte – das alles drang nun in unser Zimmer, das bis dahin mein Schutzraum gewesen war.

Die Männer sassen auf jeder brauchbaren Fläche, einige standen, die meisten hielten eine Flasche in der Hand und andere nuckelten an braunen, dicken, stinkenden Stumpen, die wie Holz aussahen. Einige hatten dicke Bäuche, andere waren dünn, und bei jedem hing zwischen den Beinen etwas herunter. Bei zweien oder dreien hing es nicht, sondern stand hervor. Es sah aus wie Würste. Manche hatten ihre Würste in den Händen und bearbeiteten sie, alleine oder gegenseitig. Einer beugte sich mit dem Bauch über den Tisch, hielt sich verkrampft mit beiden Händen am Tischrand fest, und ein zweiter hinter ihm war in einer Bewegung, die ich noch nie gesehen hatte. Die Geräusche unter dem Gesang und der Musik waren erschreckend. Meine Mutter sass auf dem Sofa, den Rücken zu mir gewandt. Sie hatte vier Beine, und ihre Arme waren verdreht. Ihr langes, blondes, gelocktes Haar war das einzig Liebliche und Vertraute an ihr. Ich wusste nicht, wo ich war, und dachte, ich hätte mich einfach verirrt. Ich stand da und konnte mich nicht bewegen, ich schaute und schaute und fand doch nichts mir Bekanntes. Ich spürte, wie alles an meinem kleinen Körper hart wurde, ich wurde plötzlich so schwer und konnte kaum mehr atmen. Ich sah Farben an diesen Menschen, die ich noch an keinem gesehen hatte. Ich atmete Gerüche ein, die mein kleines Hirn nicht zuordnen konnte. Ich spürte, wie kleine, eiskalte Tropfen meinen Körper bedeckten und mich zum Frieren brachten. Ich zitterte, und es hörte nicht mehr auf. Ich stand da und konnte nicht zurück ins Bett, meine kleinen Füsse waren wie festgenagelt. Ich war gefesselt, wollte rennen, wollte in mein Zimmer, doch es ging einfach nicht.

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