Читать книгу Finale. Andrea Stamms dritter Fall онлайн

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Dann war da wieder diese Stimme. Herbert, der Folterknecht. «Wir müssen dein Bein strecken. Du hast mehrere Brüche, die Gefahr besteht, dass beim Transport Knochensplitter durchs Gewebe stechen. Es wird wehtun, kurz und heftig, aber dann wird es besser.»

«Macht, was ihr wollt.»

Sie biss ihre Zähne zusammen, ihre Zunge war dick geschwollen und brannte, ihr Mund schmeckte nach Blut. Sie spürte Hände auf ihrem Körper, und dann schrie sie nur noch, heulte und versuchte, mit der Faust nach den Typen zu schlagen, die sie quälten. Sie rissen ihr das Bein weg, sie zerrten es aus der Hüfte, sie hieben die Knochen in Stücke. Andrea versuchte sich hochzustemmen, doch ihre Hand knickte ein, als sei sie gar nicht vorhanden. Der Schmerz in ihrem Bein löschte jeden Gedanken in ihrem Kopf. Nur eines wusste sie: Gleich bin ich tot. So ist das also, drüben. Ein schwarzes Meer von Schmerz.

Und dann diese Stille. Weit weg Stimmen. «Weiter!»

Sie war kein Mensch mehr, ihre Seele hatte sich gelöst aus ihrem Leib, der Schmetterling auf ihrem Schulterblatt hatte abgehoben, trug sie mit sich davon. Blue Mountain, das Tattoo von der Venice Beach, Los Angeles. Der Schmetterling ihrer wilden Jahre. Ihren Körper schleppten sie da unten auf der Erde dahin. Sie vernahm Rufe, hörte Steine fallen, tief unter sich.

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