Читать книгу Finale. Andrea Stamms dritter Fall онлайн

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Die Transportschale stockte, Träger wechselten sich ab. Felix trat heran: «Wie geht’s?»

«Okay», presste Andrea hervor.

«Schmerzen?»

«Es geht.»

«Wir sind bald unten.»

Sie schloss die Augen, ihre Gesichtszüge verkrampften sich.

Frische Träger packten an. Im gleichen Augenblick stockte der Generator, das Scheinwerferlicht ging aus. Rufe flogen durch die Dunkelheit hin und her, Steine krachten herab. Jemand schrie auf und fluchte, offenbar getroffen. Der Brennstoff war ausgegangen. Der Capo brüllte ins Telefonino, orderte Benzin.

«Keiner bewegt sich!», befahl er. Ohne Licht sei der Transport zu gefährlich, Steinschlag, Absturzgefahr. Die wenigen Stirnlampen, die noch funktionierten, genügten nicht. Also warten.

Sie befanden sich in der Nähe eines Bachs auf Felsplatten, die mit Moos bewachsen und glitschig waren. Zigaretten glommen auf. Eine Frau ging herum, verteilte Kaugummi. Felix zog sich einen, bedankte sich, rollte das Papier zwischen den Fingern und schnippte es weg.

«Unten gibt’s Freibier und Pizza», rief jemand. Gelächter kam auf, man erzählte Witze und Anekdoten, eine aufgeräumte Stimmung machte sich breit. Die Nationen Europas hatten sich zur Rettung vereint wie einst am Eiger, als man am Stahlseil den Italiener Claudio Corti aus der Nordwand holte, seinen Begleiter Stefano Longhi jedoch hängen und sterben lassen musste. Die Eigerwand war das Ziel gewesen, damals. Aber der Freund hatte sich am Vorabend unwohl gefühlt, und so waren sie zur Nordostwand ausgewichen. Sie hätten die Nordwand geschafft, davon war Felix überzeugt, sein Freund hätte überlebt, und auch sein Leben wäre anders verlaufen. Expeditionen, Achttausender, Anden. Er spuckte den Kaugummi aus.

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