Читать книгу Ich bin ein Dieb. und andere Kriminalgeschichten онлайн
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«Soll ich den Kellner rufen?»
Kreibig nickte. Er starrte auf den Toten. Unsympathisch, durchaus, sah dieser aus. Ein dreifaches Kinn, eine käsige Haut, die Stirn niedrig und Wulstlippen. Von jener berühmten ‹Majestät des Todes› war auch keine Spur vorhanden.
Kreibig wandte sich von dem Toten ab und trat an den zweiten Tisch des Zimmers, der viereckig war und neben dem Fenster stand. Papiere lagen dort, Rechnungen, Frachtbriefe, Geschäftsbriefe. «Gemäß Ihrer w. Bestellung vom 15. ct. beehren wir uns, Ihnen zu offerieren …» Eine Brieftasche, abgegriffen, zum Platzen gefüllt. Kreibig öffnete sie: türkische Pfund, Schweizer Franken, Dollars, englische Pfund, zwei Checks. Kreibig zählte mechanisch das Geld, seufzte, weil er an sein Salär dachte, das er in Inflationsgeld bekam, versorgte die Banknoten sorgfältig wieder, als er ganz hinten, verrunzelt, ein Stück Papier bemerkte. Er zog es ans Licht. Hinter ihm schlich der Polizist Hochroitzpointner auf leisen Gummisohlen durchs Zimmer.
Das Stück Papier war ein Ausschnitt aus einer französischen Zeitung: auf der einen Seite die Ankündigung eines Astrologen, aber die Annonce war nicht vollständig, in der Mitte war sie abgeschnitten, der ganze zweite Teil fehlte. Auf der andern Seite ein mit Rotstift angezeichneter Artikel: