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Ihr, die sofort gegen ihren Mann wettert, gegen die Ungehörigkeit, auf der Strasse eine Fremde anzu­sprechen? Laut keift sie, überschreit die Strassenbahn und die Bauarbeiten, die laufenden Pressluftbohrer; wütend beschimpft sie ihren Mann, er solle sich nicht in das Schicksal Dritter einmischen, das meine, ohne überhaupt zu wissen, wer ich eigentlich sei; was zum Teufel ihm einfalle, mitten im Verkehr eine Unbekannte anzuherrschen: noch dazu eine ­erwachsene und verantwortliche, selbständige Person ohne Gepäck – von mir, die eben aus dem Zug gestiegen ist, reden sie –, meiner Wege solle man mich gehen lassen in meinem Alter, Versicherung obli­gatorisch, unter die Strassenbahn solle man mich laufen lassen, wenn ich die Verkehrsregeln nicht kenne. Er solle lieber die volle Tasche nicht kippen, das Mittagessen für morgen stehe in der Tasche auf dem Spiel, Fisch, Eier und alles Übrige, um Gottes willen, die Eier.

Die Ampel bleibt noch einen Augenblick rot, lange genug, damit mir bewusst wird, welcher Gefahr ich entronnen bin: der plötzlich in der Kurve diesseits der Baustellenabsperrungen aufgetauchten Strassenbahn, genau in dem Moment, in dem ich mich, über den Trottoir vorgebeugt, um die für Fussgänger gesperrten Übergänge zu erwägen, blitzschnell wieder aufgerichtet haben muss: in extremis gewarnt von jenem gebieterischen «Achtung».

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