Читать книгу Die illegale Pfarrerin. Das Leben von Greti Caprez-Roffler 1906 - 1994 онлайн

70 страница из 125

Die jugendliche Betty in Chur liebte das Tanzen. Als der ­angehende Theologiestudent es ihr verbieten wollte, trennte sie sich von ihm. Überhaupt, der Städterin und Beamtentochter schien die Aussicht, als Pfarrfrau in einem Bergdorf zu leben, nicht sonderlich attraktiv. Drei Jahre lang gingen Joos und Betty getrennte Wege. Erst, als ein anderer um sie warb und ihr Herz nicht Feuer fing, kehrte sie zu ihm zurück.255 Das Paar verkündet die Eheschliessung auf einer Jugendstilkarte mit Schwalben und weissen Rosen. Das Hochzeitsmenu im Hotel Landquart: Königin-Suppe, Salm mit Butter und Kartoffeln, Rindsbraten mit verschiedenen Gemüsen, Gefüllte Pastete, Französisches Poulet mit Salat und Compôte, Rahmtorte, ­Dessert – Früchte.

Warten

Mitte Oktober 1930, nach dem letzten Examen, fuhr Greti Caprez-Roffler nach Igis zu ihren Eltern. Bis zur Geburt blieben ihr drei Monate. Sie quartierte sich im Pfarrhaus in ihrem Mädchenzimmer ein, dem geliebten blaugestrichenen Zimmer, in dem sie und Gian vor anderthalb Jahren die Hochzeitsnacht256 verbracht hatten. Wie viel war seither geschehen! Nun hiess es nur noch warten, bis das Kind kam.

Правообладателям