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Das Gespräch dauert eine gute Viertelstunde.

Im Zimmer findet man ein großes, zerwühltes Bett, eine zweite Matratze voller Bücher und Kleider, ein Tisch mit der Schreibmaschine, lose Blätter, ein Schaukelstuhl, ein Spülbecken mit schmutzigem Geschirr, ein zerbrochener Spiegel, eine Elektroherdplatte, zwei angebrochene Tetra-Pak-Milchtüten in Pyramidenform, nackte Glühbirnen, davon eine über dem Kissen, wo der Ermittler und Flavia nach dem Sex noch ein bisschen geturtelt haben. Sie ist dreiundzwanzig, schönes Gesicht, große Augen, ihr Mund ist, wie beim Vater, etwas zu klein geraten. In Paris will sie ihre Karriere als Schauspielerin vorantreiben. Träge, aber bestimmt zieht sie eine Parisienne aus der Packung, knipst ihr Feuerzeug an. Bläst den Rauch durch die Nase aus.

Der Ermittler, in knapper Unterhose, kehrt zu ihr ins Bett zurück. Sie fragt: Worum geht’s? Und er antwor­tet: Wusstest du, dass dein Vater den Bundespräsidenten und den Vize-Kanzler der Bundesrepublik Deutschland empfängt? Sie meint, dies gehöre zu seinen Aufgaben. Er sei ja für ein Jahr Schweizer Bundespräsident. Der Er­­mittler sagt, er wisse es, aber jetzt, wo sie Schleyer entführt hätten …

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