Читать книгу Der Salamander. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

6 страница из 116

Tanner schätzte sein Alter auf etwa siebenundzwanzig, höchstens dreißig Jahre. Er war von mittlerer Größe, mit sehr hellem, dichtem Haar, eigenartig hohlen Wangen, unrasiert, was aber bei dem hellblonden Haar optisch kaum ins Gewicht fiel, außer dass sein Gesicht an möglicher Schärfe verlor und dadurch etwas Flüchtiges, etwas Ungefähres bekam. Seine Augen waren groß und sehr dunkel, fast schwarz. In ihrem Blick lag etwas Stilles, aber Bedrücktes. Tanner musste unwillkürlich an eine gewisse Art von Radiomeldungen aus seiner Jugendzeit denken, wo es um gesuchte Menschen ging, die irgendwie verloren gegangen waren und wo der Meldung am Ende wie das Amen in der Kirche jeweils diese Aufforderung folgte: Es wird um schonendes Anhalten gebeten.

Der junge Mann hatte jetzt Tanner bemerkt, und nach einem Moment des Zögerns lächelte er und kam direkt auf ihn zu. Sein Gang war holprig und unregelmäßig, als drücke ihn ein spitzer Stein im Schuh.

Guten Tag, äh … Entschuldigung … wenn ich Sie einfach so, äh … anspreche, aber ich kenne mich hier nicht aus. Sind Sie, äh … von hier?

Правообладателям