Читать книгу Der Salamander. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Eigentlich war die ganze Angelegenheit viel verfahrener, aber darüber nachzudenken, verspürte Tanner nun gar keine Lust, obwohl er wusste, dass er das Problem damit nur vor sich herschob. Er verschanzte sich einmal mehr hinter der Devise: Kommt Zeit, kommt Rat. Genau genommen, tröstete er sich mit der viel schöneren Formulierung Shakespeares desselben Gedankens – O Zeit, du musst dies entwickeln, nicht ich; es ist ein Knoten, der zu hart verschlungen ist, als dass ich ihn auflösen könnte – und war damit ziemlich zufrieden.
Um sich ganz abzulenken und um notabene das Versprechen einzulösen, das er ihr zum Abschied geben musste, hatte er heute vier Stunden lang in dem Buch gelesen, das sie ihm geschenkt hatte. Die nassen Seiten waren zum Glück wieder trocken, aber die Widmung ihres Vaters hatte sich nunmehr unwiederbringlich in einen Klecks verwandelt hatte.
Ganz erfüllt von all den merkwürdigen Gestalten, die diesen ausufernden Roman bevölkerten, der im winterlich nasskalten St. Petersburg spielte, stapfte Tanner durch das ebenso nasskalte Dorf. Damit endeten aber auch schon restlos alle Parallelen, denn hier gab es weder breite Straßen noch eine breite Front von hell erleuchteten Beletagen, weder Frauen in aufwendigen Roben noch spinnerte Exgeneräle oder bleiche Fürsten.