Читать книгу Der Salamander. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

84 страница из 116

Michel verschwand bereits durch die Tür.

Stocker rief ihm noch hinterher, dass er selbstverständlich auf Lebzeiten sein persönlicher Gast im Restaurant sei, aber dies konnte Michel längst nicht mehr hören.

Michel konnte sehr flink sein, wenn es sein musste.

FÜNF

Kurz vor ihrem Treffen hatte sie ihn per SMS wissen lassen, dass sie sich leider um eine ganze Stunde verspäten würde, da ihr Chef plötzlich noch eine dringliche Angelegenheit zu besprechen habe. Da er sich zwar noch in der Wohnung, aber bereits im Aufbruch befand, beschloss er, in der gewonnenen Zeit einen Spaziergang zu machen. Wie lange war er nicht mehr auf den gewohnten Wildwechseln spazieren gegangen!

Zudem brauchte er dringend eine Portion frische Luft, hatte er doch die letzten paar Monate vorwiegend draußen in der Natur verbracht. Er hatte sich sehr schnell an diese Lebensart gewöhnt, und sie fehlte ihm jetzt. Heute hatte er den ganzen Nachmittag lesend und schreibend in seiner Wohnung gesessen.

Was ihm außerdem schmerzhaft fehlte, war die Nähe zu Solveig. Er hatte sie heute erneut in einem langen Brief gebeten, ihre strikte Telefonverweigerung noch einmal zu überdenken. Schöner noch wäre natürlich, sie würde sich umgehend auf die Reise machen und zu ihm kommen. Aber dies war im Moment eine Illusion, der er sich nicht hingeben durfte, denn er wusste, dass sie bis auf weiteres ihre Mutter nicht alleinlassen würde. Und dass ihre Mutter bereit wäre, sich in eine Pflege in der Stadt zu begeben – da müsste wohl erst ein Wunder geschehen. Sie hatte sich nun mal in den Kopf gesetzt, in ihrem Haus auf den Schären entweder gesund zu werden oder zu sterben. Und um gesund zu werden, bräuchte es gerade noch einmal ein Wunder. Somit war die Situation ziemlich verfahren.

Правообладателям