Читать книгу Der Salamander. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

86 страница из 116

Das Dorf lag wie ausgestorben. Die Straßenbeleuchtung war wie eh und je eine jämmerliche Behauptung, die der feuchtkalten Nacht nichts entgegenzusetzen imstande war. Keines der Häuser war hell erleuchtet. Nirgends pulsierte das Leben. Nirgends wurde gefeiert und gelacht. Da und dort schimmerte eine ärmliche Pfunzel durch ein Fenster. Da und dort sah man das auf- und abschimmernde bläuliche Licht eines Fernsehers durch geschlossene Fensterläden hindurchscheinen. Das war alles. Ein wahrhaft trostloser Anblick.

In diesem Augenblick begann es zu schneien. Tanner blickte gen Himmel, schloss die Augen und spürte die zarten Flocken auf seinem Gesicht wie viele kleine, nasse Küsse. Na, wenigstens etwas.

Als er gegen neun Uhr ins praktisch leere Bahnhofsrestaurant kam (auch hier gähnende Trostlosigkeit, nicht einmal die obligaten Alkoholiker verließen heute offenbar ihre Wohnungen), empfing ihn Bodmer mit der frohen Botschaft, dass ihro Ankunft sich wahrscheinlich noch einmal um ein paar Minuten verzögern würde. Er betonte das ihro so, als würde er eine leibhaftige Hoheit ankündigen.

Правообладателям