Читать книгу Anaconda 0.2. Roman онлайн

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Da gab es Briefe und beschriebene Zettel, von ihm gesammelte Zeitungsartikel, Zigarettenstummel, Korken von einigen guten Flaschen, die er aus meinem Keller geklaut hatte. Ich fand zwei Uhren, die ich ihm gegeben hatte, deren eine das Erbe meines eigenen Vaters war. Dann auch alle Klappmesser, mit denen wir bei Picknicks Pfeile und Bogen geschnitten hatten. Ich fand Muscheln, Steine und Kristalle, die wir aus Ferienorten nach Hause getragen hatten. Und wie erwartet fand ich auch die beiden blauen Notizhefte mit den poetischen Versuchen.

Mona hatte eine Kiste für die brennbaren Dinge und eine zweite Abfalltüte gebracht. Sie hatte damit begonnen, die Bücher in jene zu sortieren, die sie behalten, und jene, die sie zum Trödler bringen wollte. Und mit jedem Objekt, das ich aus der Schublade zog, stand ich vor demselben Dilemma.

— Das ist unsere Aufgabe, David, durch diese Hölle müssen wir.

Mona ließ mir keine andere Wahl, wollte jedoch nicht sehen, was ich aus der Schublade holte, wollte nicht, dass ich auch nur einen Brief öffnete. Sie war damit einverstanden, dass ich die Notizhefte mit den Gedichten und die Uhren behielt, aber nicht die Steine und nicht die Messer. Den Pyjama und die ganze Bettwäsche hatte sie in die Kiste der zu verbrennenden Objekte gelegt. Sie wischte den Staub hinter dem Bett hervor. Als ich die zweite, tiefere Aktenschublade öffnete, fand ich darin keine Hängemappen mit Dokumenten aus Leos Studium, wie ich das erwartet hatte, sondern eine große, graue, von mehreren Gummibändern umwickelte Kartonschachtel. Ich stellte sie auf den Boden. Oben drauf klebte eine Ansichtskarte. Anakonda, einen Kaiman verschlingend stand kleingedruckt hinten drauf neben dem Copyright, und auf der Vorderseite war genau dies fotografisch festgehalten: Eine Riesenschlange, aus deren Rachen der Schwanz eines Krokodils ragte.

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