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Er kann ihr nur versprechen, oft zu schreiben und sich nie mehr mit Nazistudenten zu prügeln. In Zürich glaubte er, ein paar jungen Hitzköpfen erklären zu müssen, dass ihr Hitler ein Taugenichts sei, der nicht einmal die Universität besucht habe. Daraufhin kam es zu einer Schlägerei, von der Wolfgang Spuren zurückbehalten hat, die seiner Mutter gar nicht gefallen.

Am Bahnsteig lässt Frau Steinamhirsch den Tränen, die sie bei der Beerdigung zurückgehalten hat, freien Lauf, während ihr Sohn ihr hinter der beschlagenen Fensterscheibe liebevoll, aber verlegen winkt. Ihm wäre es lieber, diese Frau mit dem schwarzen Hutschleier würde weniger Gefühl und mehr wohlgesittete Zurückhaltung zeigen. Im letzten Moment schiebt er das Fenster herunter und wirft Mama mit den Fingerspitzen einen Kuss zu.

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Stockholm

An Heiligabend des Jahres 1938 lernt Wolfgang in Stockholm im Haus eines ehemaligen Assistenten von Professor Scherrer Lise Meitner kennen. Ein Fest zu Ehren mehrerer im schwedischen Exil lebender Wissenschaftler. Die kleine weißhaarige Frau lächelt ihm zu, während sie ihr Glas auf das Wohl der Wissenschaft hebt. Sie kommt gerade aus Deutschland. Dort ist sie eine renommierte, bewunderte Forscherin. Wovon ihr das verschmitzte Lächeln geblieben ist. Er hätte sie gern zur Freundin.

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