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Nur samstags, wenn angesehene Kunden sich etwas zu lesen kaufen, hilft Frau Steinamhirsch gern in der Buchhandlung aus. Dann schiebt sie die Verkäuferin Fräulein Degoumois zur Seite, um mit strahlendem Lächeln den Herrn Doktor, den Herrn Pfarrer oder den Herrn Bürgermeister zu begrüßen. Sie kommentiert die letzte Abonnementvorstellung, welche die Herren doch sicherlich genossen haben. Dann klagt sie über das Wetter, sagt, La Chaux-de-Fonds, das seien sechs Monate Winter und sechs Monate Steuern, und lässt keine Gelegenheit aus, die brillante Karriere ihres Sohnes in Zürich zu schildern. Sie fesselt ihre Zuhörer und hält sie so lang wie möglich auf, um den Augenblick hinauszuzögern, in dem sie sich nach dem gewünschten Buch erkundigen. Hierfür müssen sie sich an Fräulein Degoumois wenden.

Wolfgang neckt seine Mutter gern deswegen, wenn er Arm in Arm mit ihr am See spazieren geht, vorne die Schwäne, in der Ferne die verschneiten Berge. Dann unterhalten sie sich über Wolfgangs neue Leidenschaft, die Physik des unendlich Kleinen. Tut seine Mutter nur so, als verstünde sie, was er ihr erzählt? Oder begreift sie wirklich den Unterschied zwischen negativ geladenen Elektronen und Neutronen?

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