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Sein erster Versuch ist also Heidi. Mit ihr will er vorbeugend sämtliche Regeln für Treue, Lüge und Eifersucht festlegen. Sie versteht all diese Fragen nicht, die, solange er ihr nicht seine Liebe gestanden hat, ohne Inhalt bleiben. Eine Sache, die ihn bei der Planung seines Liebeslebens ganz besonders bewegt, ereignet sich, als er mit Heidi zur Geburtstagsfeier eines Klassenkameraden verabredet ist. Er holt sie zu Hause ab.

«Gefalle ich dir so, Wolfgang?»

«Du hättest dir deine Zöpfe nicht abschneiden sollen.»

«Das wolltest du doch.»

«Und diese knallroten Lippen.»

«Das wolltest du doch.»

«So hohe Absätze.»

«Du wolltest es, Wolfgang.»

Das trifft ihn doppelt. Erstens, weil sie ihm ohne Zöpfe und ohne ihre blassen Lippen nicht mehr gefällt. Und zweitens, weil sie ihm einen unwiderlegbaren Beweis ihrer Liebe gibt. Er verkneift sich weitere Bemerkungen, schmollt jedoch den restlichen Abend, ohne sich zu trauen, ihr zu erklären, warum. Seine Schlussfolgerung: Niemals Liebesbeweise verlangen, sondern sich damit begnügen, welche zu bekommen.

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