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Er läuft wie ein Karibu, ein Elch, wie ein Hirsch, Steinamhirsch, den Kopf in die Höhe gereckt, die beiden Stöcke so gleichmäßig schwingend wie möglich. Er fürchtet, sich lächerlich zu machen. Lise kaum außer Atem, er schweißgebadet. Professor Scherrer möchte, dass sie an der ETH lehrt, Wolfgang soll sie dazu überreden. Statt zu antworten, stellt sie Fragen.
Eine kleine Atemwolke weht aus ihrem Mund und verwandelt sich sogleich in glitzernde Eiskristalle. Die Schatten ziehen sich etwa zehn Meter in die Länge. So sieht der mittägliche Sonneneinfall auf dem Schnee am Weihnachtstag aus.
Andere aus der Stadt kommende Paare gehen an ihnen vorbei. Verliebte Gespräche oder Familiendiskussionen. Man wirft ihnen belustigte Blicke zu. Eine verkehrte Welt. Das Gegenteil wäre besser zu verstehen: sie auf Skiern, er nebenher laufend.
Kurz vor dem Park sind sie an einem Kino vorbeigekommen, an dem ein Plakat verkündete: «Von einer Narbe entstellte Frau sinnt auf Rache.» Die Hauptdarstellerin heißt Ingrid Bergman. Wolfgang kennt sie nicht. Lise hat den Film gesehen: Die Frau mit der Narbe. War von der Geschichte ergriffen. Sie selbst hat Angst um ihre Augen, die sie mit einer riesigen schwarzen Brille schützt. Besonders beeindruckt sie die Jugendlichkeit der dreiundzwanzigjährigen Schauspielerin, die kurz vor dem Sprung nach Hollywood steht. Lise sagt: