Читать книгу Settembrini. Leben und Meinungen онлайн

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Dem Leser wird das Lächerliche dieser Szene nicht entgangen sein. Erklärung: Ein lächerliches Moment ist dem Jäger stets eigen, wie dem Teufel im Märchen. Wenn er wartet, ganz besonders aber, wenn er sich durchs Gestrüpp windet, auf allen Vieren über Weiden kriecht, den Hintern in der Luft. Vor allem wenn er lange Beine hat und sich scheut, Bauch und Brust tief zu halten, um nicht die Weste zu beschmutzen oder Patronen zu verlieren oder mit Mutter Erde allzu intim zu werden. Aber selbst wenn er mit kurzen Beinen perfekt dem Boden entlang kriecht, ist und bleibt der Jäger ein Indianer in Bergschuhen. Ein Held bist du nur, wenn du Beute vorzeigen kannst. Und noch dann, mach dir nichts vor, bist du es bloß in deinen eigenen Augen.

IV DAS WILD

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Techniken der Heuernte.

In alten Zeiten ernteten die Murmeltiere ihr Heu in folgender Manier: Abwechselnd legten sich die größten und fettesten Murmeltiere auf den Rücken und streckten alle viere von sich. Die andern luden ihnen das gesammelte Heu auf den Bauch und zogen die Ladung am Schwanz in den Bau. Daher hätten alte Murmeltiere im Herbst einen abgewetzten Rücken. Von dieser Fertigkeit berichtet Konrad Gessner. Er hat das bei Plinius Secundus abgeschrieben, und der wiederum hat es vom ersten Plinius, und der hats von einem Hirten, und dem Hirten hat ein Jäger diesen Murmelbären aufgebunden.

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