Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
14 страница из 162
Er verscheucht den Gedanken an Elsie.
Wenn man durch die Ritzen der Brüstung schaut, gewinnt man den Eindruck, dass das Leben unter der gewaltigen Hitze eingeschlafen ist, aber es hat sich nur in mehr oder weniger kühle Häuser zurückgezogen.
Wie gut, dass er an so einem Tag auf diesen Turm gestiegen ist. Vielleicht sollte er sein Leben hier oben verbringen. Hier oben sitzen bleiben wie ein Buddha. Oder wie Baudolino. Blieb der nicht so lange auf einer Säule sitzen, bis die Menschen glaubten, er sei ein Heiliger? Sie brachten ihm Essen und Trinken, fragten ihn um Rat, überhäuften ihn schließlich mit Geschenken. Leider hat er vergessen, warum Baudolino jemals wieder von seiner Säule gestiegen ist. Sicher wegen einer Frau. Wahrlich der einzige Grund, um von einer Säule zu steigen, auf der man sonst alles hat.
Wann ist er das letzte Mal mit einer Frau zusammen gewesen? Seit Elsie im Koma liegt, nicht mehr.
Er will den Gedanken nicht zu Ende denken, aber es gelingt nicht ganz. Er zwingt sich aufzustehen und schaut angestrengt über die Stadt, über der jetzt so etwas wie ein Schleier liegt.