Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Tanner bog in eine der unzähligen Gassen, die sternförmig von allen Seiten auf das Münster zuführen. Bevor er ins Münster ging, schlenderte er durch den Kreuzgang. Der quadratische Innengarten leuchtete grell hinter den schlanken Säulen.
Im Münster war es vollkommen leer und kühl. Tanner setzte sich eine Weile auf eine der Holzbänke. Es herrschte absolute Stille. Die Sonne brach mit goldenen Lichtfingern in den hohen Raum und ergriff von dem hohen Raum Besitz.
An der Kasse, wo man für die Turmbesteigung bezahlen muss, schlief ein Mann mit offenem Mund. Leise hat Tanner das Geldstück auf die kleine Kassentheke gelegt und ist in die Wendeltreppe eingestiegen.
Endlos ist der Aufstieg. Immer schmaler werden die Treppen und Durchgänge. Die Luft ist zwar verhältnismäßig kühl, aber trocken und muffig. Auf der Höhe des Uhrwerks angekommen, betrachtet er das technische Wunderwerk, die unzähligen Zahnräder, die Unruh, den Schwinger, die Wellen, die Schnecken und die Gestänge mit derselben Faszination wie damals, als er noch ein Kind war.