Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Die drei Kellner brachten die unverzichtbare pasta, einen neu gefüllten Brotkorb und den köstlichen montepulciano. Bruckner hatte sich heute für Spaghetti alla puttanesca entschieden, eine Spezialität aus den Abruzzen, mit schwarzen Oliven, Sardellen, viel Knoblauch und mindestens noch einem Geheimnis. Eine brisante Mischung, die ihrem Namen mehr als gerecht wird. Nach den ersten Bissen stößt nämlich der Italienliebhaber einen Satz aus, in dem mindestens dreimal das Wort putta vorkommt und ebenso oft madre, und das Ganze mit Vorliebe gen Himmel, während die Hände verzweifelt nach dem Brotkorb tasten. Und wehe, der Brotkorb ist leer …

Die Mahlzeit zum Thema, grinste Bruckner und verschluckte sich fast vor diebischer Freude an seiner These, dass die einen das Geld immer schön am Rande der Legalität entlangscheffeln und die anderen ihnen Absolution verschaffen, indem sie ihnen zeigen, wie sie es sinnvoll ausgeben können. Huren sind wir alle … oh, ist das scharf … madre di …

Seine Worte endeten in einem regelrechten suffocato, und nur das Stück Brot, das Tanner ihm reichte, konnte ihn vor dem sicheren Erstickungstod erretten. Nachdem Bruckner sich erholte hatte und die Tränen getrocknet waren, die ihm die Schärfe des Essens in die Augen getrieben hatte – oder war’s das Vergnügen am Thema? –, meinte er ernsthaft, dass ihm sein Beruf große Freude mache. Da er schon immer gewusst habe, dass er selber über keinerlei künstlerische Fähigkeiten verfüge, sich aber immer leidenschaftlich zur Kunst hingezogen fühlte, sei das für ihn genau die richtige Beschäftigung. Er vermittle zwischen teilweise ignoranten, aber reichen Kulturbanausen und Künstlern, die er, Bruckner, für unterstützungswürdig befinde.

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