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Er hat eine schönere Beerdigung gehabt als Diggelmann. Es ist, solange noch beerdigt wird, nicht ganz nebensächlich, wie das geschieht. Marchais war übrigens auch nicht am Trauerzug; auch er wär' ausgepfiffen worden.

Lebend habe ich ihn zum letzten Mal gesehen auf der Redaktion von LIBÉRATION. Das heisst ihn hat man zuerst nicht gesehen, nur eine schöne alte Frau, die mit ihm gekommen war. Neben ihr war nach einiger Zeit ein kleiner, zerknitterter, sagenhaft hässlicher Mann zu entdecken, wüst wie Sokrates, welchem abgetragene Hosen um die Beine schlotterten und eine dicke-gelbe-angerauchte, aber jetzt kalte, Zigarette von der Lippe baumelte. Sobald sein Mund aufging, hat man den alten Mann aber nicht überhören können. Über diese Zeitung LIBÉRATION, die er mitgründete, darf man heute im «Tages-Anzeiger» (Kultur) lesen: «Doch der Denker, das Blättchen ‹Libération› auf der Strasse verkaufend, war wohl eher ein Ausgenützter als jemand, der seine politische Heimat gefunden hat.» (TA, 17. 4. 80)

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