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Auch Johanna Spyri hatte ein «Paradies im Kopf», und darin gab es u.a. Ziegen, die sie personalisierte. Während die Bergbauern kümmerlich von den Geissen und anderem spärlich vorhandenem Getier lebten, scheinen die lieben Viecher, aber nicht ihre wirtschaftliche Bedeutung, als leibhaftige Personen im Roman so auf: «Da war der grosse Türk mit den starken Hörnern, der wollte mit diesen immer gegen alle andern stossen, und die meisten liefen davon, wenn er kam, und wollten nichts von dem groben Kameraden wissen. Nur der kecke Distelfink, das schlanke, behende Geisschen, wich ihm nicht aus (…) Da war das kleine, weisse Schneehöppli, das immer so eindringlich und flehentlich meckerte, dass Heidi schon mehrmals zu ihm hingelaufen war und es tröstend beim Kopf genommen hatte. (…) Weitaus die zwei schönsten und saubersten Geissen der ganzen Schar waren Schwänli und Bärli, die sich auch mit einer gewissen Vornehmheit betrugen.» – Ganz wie Frau Spyri, welche die Geissen den Städtern hübsch frisiert servierte. Der grosse Türk, der stössige … Welchen Unhold, welchen Macho hat Johanna Spyri in ihm vermutet? Welch bäurischen Unflat? Die Sonntags-Bergbauern in ihrem Roman sind brav – nur bei den Tieren regt sich noch etwas.

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