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So hat alles seine Ordnung, seine kristalline Klarheit, edel wie ein Bergkristall glänzt der Roman durch die Jahrhunderte und klammert jede Problematik aus, und die Japaner, einen sahen wir im September schweissgebadet zur Heidi-Alp hinaufkraxeln, werden noch lange an unser Heidi glauben.
Sartre und sein kreativer Hass auf alle Apparate
… sei gestorben, heisst es, und obwohl man ihn sich nicht tot vorstellen kann (dieses Hirn zerfallen? kremiert? das ist schade), müssen wir es wohl glauben; die Nachrichten aus Paris scheinen unwiderlegbar. «Il ne pourra plus gueuler», er wird nicht mehr ausrufen können, hat einer geschrieben. Er wird die Bourgeois nicht mehr als Sauhunde (salauds), die Stalinisten nicht mehr als Krüppel titulieren können, und im Café LA LIBERTÉ wird sein Platz an der Theke leer bleiben.
Jean-Sol Partre hat ihn Boris Vian genannt. Ein Auge/schaut dem anderen/beim Sehen zu. Sehend die Welt reflektieren; zugleich den Akt des Sehens reflektieren. Er schielte und sah deshalb mehr als andere. Er hat eine schöne Beerdigung gehabt. Es wurde keine Kirche benutzt. Es wurden keine Reden gehalten. Man hat den Kulturminister nicht erblicken müssen, obwohl dieser vielleicht gern gekommen wäre. Weil er riskierte, dabei ausgepfiffen zu werden, ist er nicht gekommen. Dafür viele métèques, Fremdarbeiter, Zigeuner, Arme, Kaputte, Intellektuelle, auch viele Schriftsteller. Die bezeichnet man auf französisch mit dem schönen Wort écrivains, ceux-qui-écrivent-en-vain. Sartre hat kürzlich bekannt, er habe eigentlich vergeblich geschrieben. Aber Spass habe es ihm gemacht, das Schreiben.