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Im Islam – aber das muss ich Ihnen nicht erklären – gilt ANYTHING GOES noch nicht, und mich wundert, dass der Aufruhr, den Ihre «Satanischen Verse» bei den Gläubigen angerichtet haben, Sie verwundert hat. Das ist kein Werturteil über den Islam, sondern nur eine Feststellung. Ich finde im Koran fürchterliche Passagen, die mir einen Schauer über den Rücken jagen, z.B. den 35. Vers aus der 4. Sure: «Männer sollen vor den Frauen bevorzugt werden (weil sie für diese verantwortlich sind), weil Allah auch die einen vor den anderen mit Vorzügen begabte und weil jene diese erhalten. Rechtschaffene Frauen sollen gehorsam, treu und verschwiegen sein.» Aber Millionen von überzeugten Muslims, u.a. auch die Religionsvorsteher im Iran, nehmen das wörtlich als Offenbarung und verstehen auch keinen Spass, wenn man den Propheten Mohammed in «Mahound» umbenennt, was ein anderer Name für den Teufel ist – auch wenn das, wie in Ihrem Roman, ironisch oder trotzig gemeint ist. (Sie verweisen auf die Analogie zu «Neger», welcher Ausdruck abwertend gemeint war und dann von den Betroffenen umfunktioniert wurde.)