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Seit Jahren war ich also mit jenem Bild des Mongolen vertraut, das eine Spur, eine Narbe wie von einem scharfen Messer, auf meiner jungen Haut hinterlassen hatte.

Hier ist nun ein jovialer Mann, der Pommes frites und Chips in sich hineinstopft wie der Frosch die Fliegen.

Mir kam der Gedanke, er sei mehr Frosch als Wissenschaftler, und ich war im Begriff ihn zu fragen, ob er sich noch an die Mongolen erinnere: doch er sollte ja gegen Schluss des Essens sprechen. Lionardo von Sogno erhob sich also beim letzten Gang, tauchte aus den Tischtüchern auf, faltete die Serviette sorgfältig zusammen und begann zu sprechen. Er begrüsste den Finanzminister, die Führungskräfte aus dem Finanzwesen, während er seiner Jackentasche ein Bündel dünner, kleiner Blättchen entnahm, die in seiner Hand bebten wie die Stanniol-Lamellen in den Weinbergen.

Herr Bundesrat, Herr Präsident, meine Damen und Herren, Mesdames et Messieurs, signore e signori! Seine Augen waren nicht zu sehen, lagen tief wie in zwei schrägen Schlitzwunden. Das waren Augen, die die Mongolen gesehen hatten und vieles andere, wenn auch nur aus dem Fenster unserer Botschaft. Vielleicht war sein ständiges Pommes-frites-Kauen nur ein Ausdruck verhaltener Verzweiflung über das alternde Herz Europas, so übervoll von Weisheit und Machtlosigkeit.

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