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Als ich im Bett lag, brachte die Großmutter Bilderbücher und ich betrachtete die Titelbilder, dann zog ich die Beine an und glaubte, im Auto bergab zu rollen in ein mit Wasser gefülltes Tal; tote Tiere und Männer in grellgelben Regenmän­teln trieben auf dem Rücken vorbei und Autos, die die Räder in die Luft streckten. Sie wurden für einen Zirkus am Ende des Tales gebraucht; es war ein Wasserzirkus. Ich verstand nicht, was die Großmutter immer wieder rief, doch ich wusste, dass es der Name des Zirkus war.

Weiße Blumen betupften mit ihren Köpfen die Fensterscheibe; sie hoben sich ab von einer Mauer, vor welcher der Großvater stand und mit einer Gießkanne Wasser schüttete. Der Himmel bestand aus schleimigen Wolken, und Kälte strömte zum halb geöffneten Fenster herein. Ich lag still und betrachtete die sich senkende Türfalle; der Clown schob den Kopf herein und fragte: «Gut geschlafen?» Er half mir beim Ankleiden und Kämmen und führte mich an der Hand ins Esszimmer, wo an einem kleinen, wiederum überlade­nen Tisch der Großvater frühstückte. Während des Essens wurden die Fenster heller. Die Großmutter gab mir kurze Anweisungen: «Nicht die Ellbogen auf den Tisch – nicht mit offenem Mund – nicht mit vollem Mund …» Nachher musste ich Hände und Gesicht waschen und die Zähne putzen, dann durfte ich in den Garten: «Aber nicht in den Rasen und nicht zwischen den Blumen; nur auf den Weglein.»

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