Читать книгу Fern von hier. Sämtliche Erzählungen онлайн

123 страница из 163

Arthur beobachtete Cäcilia, die in ihrer Wohnung ans geöffnete Fenster trat. Er dachte, dass ihr gewiss schwindlig sei, dass sie in einem Nebel lebe, ungeliebt, ihrer selbst überdrüssig, doch jetzt würde sie als Schatten zu ihm durch die Luft schwimmen und unter seiner Liebe aufleuchten. Er zit­terte, während er seine Finger wie dünne, schwarze Äste über das Gesims streckte, um Cäcilia aufzufangen. Ihre Brillengläser funkelten, und Arthur beobachtete argwöhnisch das Erröten des Engels, das nicht zu übersehen war. Eine Frau, die himmlische Erscheinungen hatte, ging vorbei. Arthur grüßte sie nie, da sein Verstand sich bei ihrem Anblick wie das Gefieder eines fröstelnden Vogels sträubte, doch nun fühlte er das Bedürfnis, mit ihr zu sprechen, hielt jedoch nach dem ersten Wort inne, als er sah, dass Cäcilia und der Engel durch die Luft schwebten, um eine himmlische Erscheinung vorzutäuschen, doch die Frau ließ sich nicht irreführen, sondern schüttelte den Kopf, verdeckte ihr Gesicht und entfloh. Da Cäcilia wohl zu allerlei gespenstischem Schabernack aufgelegt, jedoch ein an Leib und Seele gesundes Mädchen war, gelüstete es sie nicht, die Nacht schwebend an der Seite eines Gipsengels zu verbringen, weshalb sie den Beschützer der zeltenden Menschen auf den Balkon zurückgeleitete, sich mit einem Kopfnicken von ihm verabschiedete und durchs Fenster in ihre Wohnung kletterte, wo alsbald das Licht erlosch.

Правообладателям