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Niemand weiß genau, weshalb Mimi dann eigentlich abstürzte; vielleicht konnte der Berg ihn nicht leiden. Manche Herren atmeten auf, die älteren und alten Damen aber weinten an der Beerdigung heftig, und das Fräulein, das gefunden hatte, Mimi lebe «so sehr» in der Realität, warf eine Alpenrose und ein Edelweiß in die Grube.

Anna und ich

Sommer

Was soll der Vater mit seiner Selbstfindung machen, zu der ihm der Psychiater in jahrelangen Therapiesitzungen nach dem allzu frühen Tod seiner Frau verholfen hat? Soll er sein entkleidetes Bildnis einrahmen und an die Wand hängen? Soll er es unterentwickelten Völkern schenken? Der junge Psychiater, der hinter einem netten Gesicht ruht, das, so findet der Vater, dem Buchstaben E gleicht, hat den Vater nicht vom Zwang erlöst, sich einmal umbringen zu müssen. Der Vater fürchtet sich davor, als unerlöste Seele dann mitten auf einem Platz zu stehen, als helles Licht, Sommer für Sommer, eine Ewigkeit lang. Alle Häuser wären weit zurückgetreten, winzig klein und knallgelb, und der Lärm und die Autoabgase würden die unsichtbaren Ohren und die große, unsichtbare Nase des Vaters füllen. Der Psychiater, älter und noch perfekter geworden, würde seinen ehemaligen Patienten nicht grüßen, da er ihn nicht erkennen könnte.

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