Читать книгу Ein Bruder lebenslänglich. Vom Leben mit einem behinderten Geschwister онлайн

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Ich war immer gut im Auswendiglernen und Aufsagen von Gedichten. Darum versprach mir unsere Lehrerin bereits in der ersten Klasse eine grosse Rolle, wenn sie mit uns in der zweiten Klasse ein Krippenspiel aufführen würde. Als ich nun wieder zurück in die Schule kam, waren alle Rollen bereits vergeben. Ich musste die Hefte nachführen und seitenweise Texte abschreiben, während die andern probten. Bei der Aufführung war ich die Einzige, die keine Aufgabe hatte. Die Lehrerin hatte ihr Versprechen nicht gehalten und mich einfach vergessen.

Von uns Schwestern umsorgt

Mit dem Bruder unterwegs

Unsere Aufgabe als Kindermädchen unseres Bruders wurde ja bereits in den Gratulationsschreiben zu seiner Geburt bestimmt. Nun kam noch das kleine Schwesterchen dazu. Da die Mutter mit der grossen Familie sehr beschäftigt war, so war es die Aufgabe der älteren Mädchen, in der Freizeit zu den beiden jüngsten Geschwistern zu schauen. Wir durften nur irgendwo hingehen, wenn wir die beiden Geschwister mitnahmen, sei es in die Badeanstalt, zum Schlitten- oder Skifahren oder – etwas ganz Besonderes für damals – einen Filmnachmittag besuchen, Hauptsache, es schaute jemand zu den Kleinen. So habe ich es in Erinnerung.

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