Читать книгу Die Wölfin онлайн

20 страница из 28

«Heiliger Stoffel groß und fest,

Hat getragen Jesum Christ.

Peter Paule fest und groß,

Hat getragen Holz fürs Floß.»

Der Bub schaute auf die Riesenfüße des Christiefel, wie Großvater den Riesen mitunter auch nannte, kniff die Augen zu einem schmalen Schlitz zusammen, schaute höher und höher, sah, wie sich der Kopf in einen Hunde­kopf verwandelte, nicht böse, nur schräg und irgendwie vertraut. Erblickte plötzlich den Kynokephalus.

Der Kynokephalus ist nicht zu verwechseln mit dem Kephalophoren. Der eine ist ein Hundeköpfiger, und der andere ist der Kopfträger, dozierte Großvater, der in der Ikonografie der Heiligen um einiges besser Bescheid wusste als der Pfarrer. Und wenn niemand mehr folgen konnte, sagte er, dass er ‹ad usum delfini› und ‹in maiorem dei gloriam› zusammenfasse: Der eine ist Sankt Christophorus, und der andere ist Sankt Plazi.

Und die Leute schauten einander dümmlich an und nickten bestätigend.

Die Asylanten sind eine Brut, sagte Onkel Blau, beziehen jeden Monat eine schöne Stange Geld vom Staat. Während viele Schweizer Familien mehr schlecht als recht durchkommen, halten die den ganzen Tag Maulaffen feil, spazieren mit teuren Lederjacken herum. Wir könnten uns so etwas nicht leisten. Im Mercedes fahren sie herum, betrügen die Leute, bringen Schweizer um. Ich werde halb verrückt, wenn ich durch Chur gehe. Man sieht fast nur noch solche Typen.

Правообладателям