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Der Großvater bewegte den Schnauz hin und her, zwinkerte dem Bub zu und pfiff: «Cur che jeu tras Cuera mavel ...»

Es war die Zeit der kurzen Haare, und nur wenige Privilegierte durften mit Erlaubnis der Eltern so aussehen wie die Beatles.

Der Bub steht in der Tür, klingeling, der Vater hats befohlen. Der Frisör sagt aaaalsodann, nimmt ein qua­dratisches Lederkissen aus einem Wandkasten, haut das steife Stück mit der Faust in den Sessel, damit der Bub hoch genug zu sitzen kommt. Der Frisör hebt ihn in den Sessel. Mit seiner Sandale pumpt er einen He­bel, der aussieht wie das Startpedal an einem Töff. Der Sessel hebt sich. Der Frisör macht jedes Mal dieselben Sprüche, er ist gleichzeitig auch ein Kiosk, klingeling, sagt, er sei gleich wieder da, verschwindet durch den Vorhang, verkauft ein Päckli Stella Filter und eine Rolle Pfefferminz, schwatzt eine Ewigkeit, klingeling, kommt durch den Vorhang, sagt aaaalsodann, heißt ihn den Kopf nach vorne beugen, bindet ihm den langen Fri­sörslatz um – der Bub hat jetzt keine Arme mehr und ist dafür breiter geworden –, reisst glattes Papier von einer Rolle hinter dem Stuhl und schiebt ihm das steife Zeug zwischen Hals und Kragen. Der Frisör geht hinüber und blickt durchs Schaufenster auf die Straße ­hinaus.

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