Читать книгу Die Wölfin онлайн

23 страница из 28

Harrrjesssas war der Ausdruck, den Großvater am häufigsten brauchte. Der Lehrer hatte behauptet, dass es keine Wörter gebe mit dreimal demselben Buch­staben hin­tereinander. Und da hatte der Bub Groß­vaters Beispiel, das er jeden Tag hörte, mit sogar zweimal drei Buch­staben hintereinander. Die korrigierte Schreibweise des Lehrers, Herr Jesus, war absurd. Von da weg war die Schule für den Enkel ein Saftladen. Waren Lehrer solche Hosenscheißer, dass es für sie keinen Harrr­jesssas geben durfte, nur weil das Wort nicht im Wörterbuch stand?

Überhaupt, das Wörterbuch. Es war in der Schule die absolute Autorität. Es fixierte die Wörter, da gab es nichts zu markten. Die Wörter waren darin festgenagelt, so und nicht anders musste man sie schreiben. Der Lehrer hielt zum Wörterbuch, hörte nicht auf uns. Und das Wörterbuch hielt zum Lehrer. Es war eine heilige Allianz. Das Wörterbuch nannten wir nur voc und den Lehrer scoli. Denn da pflegten wir gerade den Spleen, alles abzukürzen. So wie es eine Phase gab, wo wir über ganze Seiten hin unsere Unterschriften trainierten, und eine Phase, wo wir uns die Namen unserer Idole auf die Arme malten. Und der scoli war das voc und das voc der scoli. Das war uns einerlei, gegen diesen Filz hatten wir ohnehin keine Chance. Unsere Diktate kamen über und über rot zurück. Der scoli, völlig verstört, vertrug in diesen Momenten keinen Pieps, sorgte mit dem voc für Disziplin, wenn dieses – harrrjesssas – mit flatternden Seiten quer durch die Schulstube dem Nachkommen in die Fresse flog.

Правообладателям