Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн
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Vor diesem Hintergrund stach der Werkstattbetrieb im besetzten Europa und im antinazistischen Untergrund als einzigartig heraus, sowohl was Produktionsverfahren, Quantität und Vielfalt als auch die massive Nachfrage betraf, die gedeckt werden musste.
Die wichtigsten Verfahrensweisen waren:
a. Zeichnen. Manche Stempel wurden mit schwarzer Tinte oder Stempeltinte direkt von Hand auf das Dokument gezeichnet. So wurde vor allem zu Beginn verfahren, als der Umfang der Operation noch nicht so grosses Ausmass angenommen hatte.
b. Kopieren der Stempel. Dies geschah mit chemischer Tinte auf transparentem Zeichenpapier. Die Probe wurde auf ein mit Gelatine beschichtetes Blatt gelegt und mittels eines Schapirographen 49 vervielfältigt – was uns erlaubte, in 24 Stunden 20 bis 25 Stempel herzustellen. Unseren ersten Schapirographen bekamen wir aus der Slowakei. Nach einer Weile war die Oberfläche so stark abgenutzt, dass die Stempel einen Ring produzierten. Daher begannen wir mit einem Material zu experimentieren, das aus Gelatine und Glycerin bestand. Mit dieser Methode konnten die benötigten Stempel nur in begrenzter Menge hergestellt werden.