Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн

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Mitte November wurde allen Inhabern von Briefen befohlen, in die «geschützten Häuser» in und um die Pozsonyi-Strasse umzusiedeln. Der Befehl war nicht gerade willkommen, da die grosse List mit unseren Schutzbriefen nun aufzufliegen drohte. Das Chaos war unbeschreiblich, denn die Zahl der Personen, die tatsächlich im Besitz der Dokumente waren, war viel grösser als die Zahl der offiziell ausgestellten Briefe. Bevor die Menschen anfingen, in die geschützten Häuser umzuziehen, wurden wir Zeugen einiger herzzerreissender Szenen. Dieses neue Problem führte zu einem weiteren Ansturm auf unser Konsulatsgebäude [das Glashaus], das mit über 2000 Menschen bereits aus allen Nähten platzte. Wir brauchten dringend ein weiteres Gebäude. So zogen mehrere Angestellte in die Wekerle-Sándor-Gasse 17. Wir kämpften natürlich und forderten, dass auch einige unserer eigenen Jugendlichen umsiedeln konnten. Die Beamten nahmen ihre Familien mit, und so lebten im neuen Büro bald etwa 120 Menschen. Während in der Vadász-Gasse weiterhin die «Baumfäller und Wasserschöpfer» ihrer Arbeit nachgingen, setzte sich die «diplomatische» Tätigkeit am neuen Standort fort, insbesondere die Verbindung zu den Behörden und die Erstellung von Listen.

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