Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн

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Carl Lutz und Gertrud Lutz-Fankhauser (2. Reihe rechts aussen) im Bus von Lissabon nach Genf 1945. Dazu schreibt Carl Lutz: «Endlich rückt die Heimat näher! Von Lissabon ging es Mitte Mai 1945 über Madrid nach Barcelona, wo wir von einem schweizerischen Autobus abgeholt und wohlbehalten nach Hause gebracht wurden.»

Nach den Ereignissen in Budapest kehrte Carl Lutz im Mai 1945 gesundheitlich schwer angeschlagen über Bulgarien und die Türkei in die Schweiz zurück. In seinem unveröffentlichten Lebenslauf, den er 1968 verfasste, schildert er die Umstände dieser abenteuerlichen Reise:

«Nach einem einwöchigen Aufenthalt in der Türkei setzten wir die Reise auf dem Schutzmachtdampfer ‹Drottingholm›, stets mit Schwimmgürtel durch das minenverseuchte Mittelmeer, nach Lissabon fort, von dort über Spanien nach Genf, wo wir nach der sechs Wochen dauernden Reise um Mitternacht ankamen und den Dank und Gruss der Heimat entgegennahmen, der da lautete: ‹Haben Sie was zu verzollen?› »13

Carl Lutz arbeitete nach seiner Genesung von 1946 bis 1954 für das Politische Departement in Bern und Zürich. In dieser Zeit liess er sich von seiner Frau Gertrud scheiden und heiratete im Jahr 1949 Magda Grausz aus Budapest. Im Jahr 1951 war er in einer besonderen Mission für die Lutheran World Federation in Israel tätig. Von 1954 bis 1961 amtete er als Konsul in Bregenz (Österreich) – zuletzt als Titular-Generalkonsul. Nach seiner Pensionierung lebte Carl Lutz in Bern, wo er am 13. Februar 1975 im Alter von 80 Jahren verstarb. Seine erste Frau, Gertrud Lutz-Fankhauser schrieb über ihn: «Er gehörte zu den Stillen im Lande und war zeitlebens ein pflichtbewusster Beamter. Gleichzeitig war er von seinem tiefen christlichen Glauben stark geprägt, was ihn aus innerstem Bedürfnis immer wieder dazu verpflichtete, Menschen in Not beizustehen.»14

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