Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

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Amélie hatte sich gerade etwas von ihrem Strandmarsch erholt und nippte an der erfrischenden Limonade, als die Tür aufging und der Portier eintrat, hinter ihm der junge Inspektor.

Der zog die Augenbrauen hoch, nicht sonderlich erfreut, seine liebe Tante erneut und unerwartet anzutreffen, er hatte sich mit ihr für halb zwölf zum Aperitif auf der Hotelterrasse verabredet. Wohl wissend, dass sie vor Neugier fieberte und al­les wissen wollte. Er ging an ihr vorbei, misch dich ja nicht ein!, warnte sein Blick.

Gekränkt nahm sie das «Journal de Challans» zur Hand, das auf dem Tisch lag, schließlich hatte sie ihn holen lassen. Sie verschwand hinter der Zeitung und spitzte die Ohren.

– Vermissen? Weshalb sollte ich Monsieur Miller vermissen?

Amélie blickte überrascht über den Rand der Zeitung. Die weiße Dame war die Ehefrau des Toten! Sie schaute sich die Dame jetzt unverhohlen an. Ein nettes Gesicht mit regelmäßigen Gesichtszügen, das man gleich wieder vergisst. Sie mochte dreißig, vielleicht auch fünfunddreißig sein. Eine rebellische Haarsträhne stand über ihrem linken Ohr ab, sie hatte sich aus dem strengen Knoten im Nacken befreit, in den Madame Miller ihr dünnes Haar gezwungen hatte.

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