Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

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Amélie äugte über den Blattrand. Die Wangen der Madame Miller überzogen sich plötzlich mit roten Flecken, ihre Augen bekamen einen fiebrigen Glanz.

– Was ist passiert, Monsieur? … Ein Unfall mit dem Taxi?

Der junge, unerfahrene Inspektor verabscheute solche Si­tuationen. Gerade als er sich Madame Miller gegenübergesetzt hatte und nach den passenden Worten für seine schlechte Nachricht suchte, stürmte eine junge Dame in den Raum, an Amélie vorbei und blieb dann beschützend neben Madame Miller und mit blitzenden Augen vor dem Inspektor stehen.

– Mit wem haben wir die Ehre?

Das Misstrauen in ihrer Stimme war unüberhörbar. Fürsorglich legte sie ihre Hand auf die Schulter von Madame Miller.

Laurent erhob sich und stellte sich vor:

– Inspektor Picot … und mit wem habe ich die Ehre?

– Adrienne, die Schwester von Madeleine, Madame Miller.

Da Laurent ihr den Rücken zudrehte, guckte Amélie nun un­geniert über die Zeitung.

Adrienne hatte die gleichen ebenmäßigen Züge wie ihre Schwester, aber sie war wie die lebendige Version von Madame Miller, die einer Wachsfigur ähnelte. Selbst ihr Haar glänzte lockig und lebenslustig in einem goldenen Blond, während dasjenige ihrer Schwester fahlblond zu einem braven Chig­non gebunden waren. Adrienne dürfte zahlreiche Verehrer un­ter den jungen Malern hier im Hotel haben! Amélie lächelte.

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