Читать книгу Anna Göldi - geliebt, verteufelt, enthauptet. Der letzte Hexenprozess und die Entdämonisierung der Frau онлайн

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Anna Göldin, aus der Gemeind Sennwald, der Landvogthey hohen Sax und Forstek zugehörig, Zürchergebiets, ohngefähr 40 Jahr alt, dicker und grosser Gestalt, vollkommnen und rothschlechten (rötlichen) Angesichts, schwarzer Haaren und Augbrauen, hat graue etwas ungesunde Augen, welche meistens rothlecht aussehen, ihr Anschauen ist niederge­schla­gen, und redet ihre Sennwälder Aussprach (Dialekt), trägt eine modenfarbne Jüppen, eine blaue und eine gestrichelte Schos, darunter eine blaue Schlingen- oder Schnäbeli-Gestalt, ein Damastenen grauen Tschopen [damasten: aus Baumwol­le]), weis castorin Strümpf, ein schwarze Kappen, darunter ein weisses Häubli, und trägt ein schwarze Seidenbettlj [Handtasche].»

Anna Göldi blieb keine Zeit mehr. Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des Steckbriefes wurde sie verhaftet. Der Dorfschulmeister von Degersheim erkannte die Frau, nach der die Polizei fahndete. Als er ihr beim Schreiben eines Briefes half, den Anna Göldi an ihre Verwandten in Werdenberg schicken wollte, erinnerte er sich an den Namen aus der Zeitung und gab den glarnerischen Behörden den entschei­denden Tipp. Dafür kassierte der Mann ein «Blutgeld» in der Höhe von hundert Kronentalern. Anna Göldi wurde festgenommen, nach Glarus transportiert und am 21. Februar 1782 in eine Gefängniszelle des Rathauses gesteckt.

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