Читать книгу Anna Göldi - geliebt, verteufelt, enthauptet. Der letzte Hexenprozess und die Entdämonisierung der Frau онлайн

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Ob Anna Göldi zu diesem Zeitpunkt schwanger war oder kurz zuvor ein Kind geboren hatte, lässt sich in Anbetracht der Akten nicht belegen. Theoretisch hätte sie in Degersheim oder auch noch später während ihrer Gefangenschaft in Glarus ein Kind zur Welt bringen können. Doch fehlen entspre­chende Anhaltspunkte. Im Verhör vom 21. März 1782 verneinte sie, in Erwartung eines Kindes zu sein. Scharfrichtern war es untersagt, Schwangere anzufassen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass Anna Göldi zu Beginn der Folter nicht schwanger war.

Im Verhör hatte die Angeklagte auch über ihr Privatleben Auskunft zu geben. Zufolge des Protokolls verschwieg sie die beiden früheren Schwangerschaften lange. Insbesondere das mit Doktor Melchior Zwicky gezeugte Kind hatte sie in den Verhören bis zuletzt nicht erwähnt. Erst am Schluss des ­Prozesses räumte sie auf Drängen von Doktor Johann Jakob Tschudi gegenüber dem Rat ein, von Doktor Zwicky schwanger geworden zu sein. Offensichtlich vermied sie – wenn immer möglich – Aussagen, die sie oder jemand anderen hätten in Schwierigkeiten bringen können.

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