Читать книгу Das Elefantengrab онлайн

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Der Skorpion zuckt zusammen, greift an, stutzt, will fliehen. Das gläserne Gefängnis ist eine Falle, aus dem es kein Entrinnen gibt. Nachdem er sich ein paar Mal um die eigene Achse gedreht und mit seinen Scheren die Glaswände abgetastet hat, verharrt er in der Mitte seines Gefängnisses. Zwei, drei, vielleicht fünf Sekunden bleibt er stehen, erstarrt in einer eigenartigen Anspannung von Ratlosigkeit und Vorsicht. Dann wölbt er seinen stachelbewehrten Schwanz über seinen Leib, langsam und zögernd, verharrt einen letzten Augenblick und ersticht sich selbst.

Alice erschrickt. Zwei Angestellte des Hotels schleppen die leeren Bierkisten aus dem Getränkelager hinter der Küche in ein Motorboot am Strand. Das Geschepper der leeren Flaschen in den Kästen stört die morgendliche Ruhe, so daß Alice ans Geländer der Terrasse eilt, und ihre Angestellten bittet -- sie ruft die beiden ‹Sünder› beim Namen -- sie sollten leiser sein.

Alice ärgert sich. Sie glaubt zu wissen, daß sie ein gutes Arbeitsklima haben, die Kompetenzen sind klar, ihre Löhne anständig. Umso weniger versteht sie, warum solche Kleinigkeiten, die sie den Leuten schon hundertmal gesagt hat, nicht befolgt werden. Vor allem da sie und Mettler sich bemühen, nicht die Unerreichbaren zu spielen. Im Gegenteil, sie pflegen ein geradezu kameradschaftliches Verhältnis zu ihren Angestellten, von denen sie die meisten schon von früher kennt. Aber das Rafiki ist ein Hotel. Die Gäste sind hier, um sich zu erholen. Sie und Mettler, aber auch ihre Angestellten, haben sich nach den Wünschen der Kunden zu richten und nicht umgekehrt.

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