Читать книгу Das Elefantengrab онлайн

46 страница из 58

Zu keiner Tageszeit vermißt sie Mettler so sehr wie jetzt. Normalerweise bringt ihr Mettler, der vor ihr aufsteht, Kaffee kocht und die Zeitungen holt, eine Tasse ans Bett und legt sich noch ein bißchen zu ihr. Sie besprechen die anfallenden Arbeiten des Tages oder sorgen sich um ihren Sohn Ali. Mettler und Ali verstehen sich nicht gut. Ali ist ohne Vater aufgewachsen, läßt sich von Mettler nichts sagen; Mettler möchte Ali helfen, aber weiß nicht wie. Zur Zeit besucht Ali in der Schweiz ein Internat, damit er später in Luzern oder Lausanne an die Hotelfachschule gehen kann, aber die Briefe, die sie aus der Schweiz erhalten, geben wenig Anlaß zu derart hochfliegenden Plänen.

Oft nützen sie die ruhigen Stunden -- wenn nicht gerade Bierkästen verladen werden -- um einander zu verführen, gehen auf Entdeckungsreisen, wie Mettler ihre Liebkosungen nennt. Ein Kindskopf. Und hätte sie nicht die Erfahrung gemacht, daß er sich immer wieder an denselben Überraschungen freut, sie müßte verzweifeln. Oder war das gockelhafte Gehabe, mit dem Mettler sich vor Jill aufspielte, waren seine dümmlichen und gestelzten Schmeicheleien, schon Zeichen der Erschöpfung? War Jills Ironie, mit der sie Mettler behandelte, ein Versuch, sie zu täuschen? Sie kennt das. Weiße Frauen.

Правообладателям