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Es hat nicht lange gedauert, bis X sich bei mir zu Hause gefühlt hat.

Mit ihm mutierte ich zu einem Relikt, dessen Existenz sich nicht mehr in der Wahrnehmung anderer reflektiert. Ich wurde zu einem unsichtbaren Wesen. Was war geschehen? Nichts Besonderes. Der Regisseur, der meinen Namen trägt, hatte einige Aufträge abgelehnt, hatte sich in Projekte vertieft, die ihm sinnvoll erschienen, Redakteuren jedoch nicht. Langsam war dieser Mensch ins Abseits gedriftet, ohne dies selbst wahrzunehmen. Vielleicht hatte er zu sehr auf die internationalen Preise und Auszeichnungen vertraut in dem Irrglauben, Leistung sei ein Kriterium für gute Aufträge.

Es war der Person entgangen, dass der Zeitgeist in den Medien sich geändert hatte. Dass es vor allem darum ging, sich geschickt zu verkaufen. Das war cool und gefragt. Dabei waren behauptete Qualitäten oft wichtiger als verifizierbare. In den Redaktionen saßen jetzt smarte junge Leute, die mit einem Fossil wie ihm nichts anfangen konnten und wollten, waren sie doch Teil eines Netzwerks, in dem sie anderen smarten jungen Menschen Aufträge zukommen ließen.

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