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Das alles wussten wir nicht, als wir in den Zug stiegen. Und jetzt? Was fange ich mit diesem Wissen an? Dieser Frage kann ich nicht mehr nachgehen. Das Heft gleitet mir aus den Händen, ich schlafe ein.

Mitten in der Nacht wache ich auf. Mein Herz rast, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich lege die Hand auf die Brust und erschrecke. Dieses Herz rast nicht, es rattert. In Höchstgeschwindigkeit. Ein Anflug von Panik steigt in mir hoch. Ein Herzinfarkt, in Cerro de Pasco? Es wäre ein Exitus an einem ungewöhnlichen Ort. Also nicht ohne Charme.

Doch nur kurz blitzt dieser Gedanke auf, dann habe ich keine Kraft mehr für Ironie. Regungslos liege ich da, weiß nicht, ob das meine letzte Stunde oder vielleicht schon die letzten Minuten sind. Die Zeit scheint sich quälend zu dehnen. Würde sie im nächsten Augenblick stehen bleiben, endgültig? Irgendwann erlöst mich der Schlaf.

Kaum bin ich am nächsten Morgen wach, wird mir bewusst, dass Alkohol in großer Höhe gefährlich sein kann. Vor allem für Leute, die daran nicht gewohnt sind. Mit einem Kopf, der mir das nun ständig einhämmert, gehe ich hinaus ins Freie. Noch einmal wandere ich durch die engen Gassen. Wieder blicke ich in hagere, ernste Gesichter von Menschen, denen man die Last ihres Lebens ansieht. Ich frage mich, wie unter welchen Bedingungen die Männer in den Stollen der Mine arbeiten. Eine Frage, die mich nicht mehr loslässt.

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