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Nach einer Weile komme ich zu einem Straßenmarkt, wie es ihn in Südamerika überall gibt. Indiofrauen sitzen auf dem Boden, vor ihnen ein paar Kartoffeln oder ein wenig Gemüse. Ihre Gesichter sind mir vertraut. Solche Gesichter habe ich schon öfter gesehen, an anderen Orten, in anderen Bergdörfern. Oft scheinen die Augen dieser Frauen ins Leere zu blicken. Vielleicht drücken sie eine nie erfüllte Hoffnung aus, die sie dennoch jeden Tag den Göttern der Berge als Opfer darbringen. Aus ihrem stoischen Blick springt mich das Leid von Jahrhunderten an, das seit jeher stumm ertragen wird.

Den ganzen Tag über knien sie auf den steilen Terrassen ihrer Felder, wühlen mit den Fingern in der Erde oder sitzen mit ihrem breiten Gesäß auf den Plätzen irgendwelcher Orte, ein winziges Häufchen Tomaten vor sich, ein paar Blätter Koka, eine Zitrone. Überleben mit einem Minimum, überleben unter allen Bedingungen. Wie ihre Männer unten in der Mine.

Was ich in Cerro de Pasco sah, erschütterte mich tief. Ich spürte das Bedürfnis, dies in einem Film festzuhalten. Niemand in unserer behaglichen Wohlstandsgesellschaft kann sich ein so armseliges und mühsames Dasein vorstellen. Ein Film könnte das ändern. Er würde mir die Gelegenheit geben, mehr über diese Menschen zu erfahren und ihren täglichen Kampf ums Überleben zu dokumentieren. Das tat ich dann auch.

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