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Auch bei der von der jungen Amerikanerin gebrauchten Vokabel hat sich die sexuelle Bedeutung längst verabschiedet. Der Begriff ist nur noch harmloses Reizwort, ein gedankenlos hingeworfenes »verdammt«.

Etwas kitzelt mich. Eine Ameise krabbelt über meine Kopfhaut. Ungestört durch lästigen Haaransatz erklimmt sie die schweißglänzende Steilwand meiner sich ständig ausbreitenden Glatze. Ich bewege mich nicht. Besser eine bayerische Waldameise als ein afrikanischer Skorpion.

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Bei diesen Gedanken fällt mir eine Begegnung in Kenia ein. Wie so oft, wenn ich längere Zeit Englisch spreche, hatte sich die Sprache verinnerlicht, sie war zur zweiten Haut geworden. An diesem Tag versuchte ich, den Bus von Arusha nach Nairobi zu erwischen. Er fuhr gerade los. Keuchend laufe ich nebenher und klopfe an die Scheibe, die Tür öffnet sich. Kaum bin ich ins Innere des Wagens gesprungen, fährt sie ruckartig wieder zu und klemmt mir den Arm ein. Spontan entkommt meinen Lippen das ominöse Fuck!

Ein anglikanischer Priester, der neben der Tür sitzt, dreht sich um: »Right now? Is this an order?« Perplex starre ich ihn an. »I assume this is neither the proper time nor the proper place.« Nicht schlecht, diese Engländer.

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