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Erstaunlich, was Menschen auf die Beine stellen können, wenn sie sich mit Fantasie und Elan einbringen. Und mit Freude. Selten habe ich bei minus zehn Grad so viele strahlende Gesichter gesehen, wie an den Tagen und Nächten, in denen wir unseren Transport zusammenstellten. Am Ende kamen so viele Sachspenden zusammen, dass wir noch vier zusätzliche Lastwagen anmieten mussten, um alles unterzubringen.
Aber wer sollte die fahren? Daran hatten wir nicht gedacht. Niemand aus dem Helferkreis hatte einen Lkw-Führerschein. Wer würde auf das Weihnachtsfest im Kreis der Familie verzichten, um ins ferne Russland zu fahren? Um im tiefsten Winter mit einer Kolonne von Lastwagen die Karpaten zu durchqueren?
Doch auch dieses Problem löste sich. In überraschend kurzer Zeit standen uns genügend Fahrer mit nötigen Begleitern zur Verfügung. Nicht notgedrungen, sondern mit Freude.
Kurz vor Weihnachten war es soweit: Unser Konvoi war abfahrtsbereit. Er war viel größer, als ursprünglich geplant. Fünf bis zum Dach vollgeladene Lastwagen, dazu ein VW-Allradbus als Begleitfahrzeug, den die örtliche Niederlassung zur Verfügung gestellt hatte. Die Abfahrt wurde ein lokales Ereignis. Die Presse machte Fotos, die Fahrer verabschiedeten sich von ihren Familien. Noch lange sahen uns die Zurückgebliebenen nach und winkten. Ihre Gesichter strahlten.