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Aus Filmen weiß ich, es ist ein kaltes, weites Land, für Touristen keine Option.

Auch die Ortsnamen, die man sich weder merken noch aussprechen kann, verfügen nicht über den Charme der bei Partygesprächen so geschätzten Exotik.

Wer soll dieses Buch kaufen? Über Russland, eine Nation, die von Presse und Politik auch nach der Auflösung der Sowjetunion immer wieder dämonisiert wird, wissen wir fast nichts. Ich gehe weiter. In Gedanken bin ich wieder in dem Russland, das ich damals erfahren habe.

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Im Winter mit fünf Lastwagen die Karpaten zu überqueren, war für alle Beteiligten eine Herausforderung. Unser Ziel hatte ich spontan mit dem Finger auf der Landkarte ausgesucht, ein Zufallstreffer. Das wäre gerecht, dachte ich. Diese Vorstellung war etwas naiv, wie wir bald feststellen mussten. Der Fehler war, dass wir den Bürgermeister des Ortes vorher nicht benachrichtigt hatten. Unsere Ankunft sollte eine Überraschung werden. Das war sie dann auch, allerdings keine gute.

Eine Szene wie im Film: Am frühen Morgen rollt eine Kolonne von Lkws auf den Marktplatz einer russischen Kleinstadt, mit deutschen Nummernschildern! Wie damals im Krieg. Die Wagen bleiben stehen, die Leute steigen aus. Was wollen sie? Wir ahnen, dass man uns beobachtet, aber wir sehen niemanden. Es ist eiskalt, ein Hund bellt. Schließlich geht irgendwo eine Tür auf, ein Mann kommt auf uns zu. Unser Dolmetscher tut sein Möglichstes, doch der Mann freut sich nicht. Kein Wunder, er ist der Bürgermeister.

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