Читать книгу Sittes Welt. Willi Sitte: Die Retrospektive онлайн

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Ein Blatt sei an dieser Stelle neu in die Reihe der Selbstbildnisse Willi Sittes eingeführt ssss1. Es handelt sich um eine undatierte mittelformatige Darstellung auf bräunlichem Papier. In jedem Fall stammt sie aus den 1940er Jahren, vermutlich aus der Zeit 1947/48.3 Vergleicht man den porträtierten jungen Mann mit den zuvor erwähnten Selbstbildnissen Sittes wie auch mit seinen späteren Selbstdarstellungen fallen die Ähnlichkeit der Gesichtszüge, vor allem des Ohres, der Augen und der Kinnpartie, und der markante skeptisch-misstrauische Blick auf, der dieses Blatt den bekannten Selbstporträts an die Seite stellt. Eine wohl nachträglich verwischte Bezeichnung auf der Vorderseite des Blatts unten links lässt sich leider kaum mehr entschlüsseln. Umso aufschlussreicher ist eine Beschriftung in Versform auf der Rückseite des Papiers, die von Sittes Hand mit Rötelkreide in Sütterlin aufgetragen und auf den 7. Oktober 1948 datiert wurde. Sie lautet: „Meinem teuersten All! / Alles Lebende ist vergänglich – / nur sie, die Kunst, sie dauert / ewig – ihr zu dienen, ist nichts / zu viel – ihr zu opfern, nichts / zu heilig. Durch sie, und wie der Mensch / sich zu ihr verhält, dokumentiert / sich der Mensch in seiner Qualität. / Wie Medizin dem Körper, so ist / sie der heilsamste Balsam für / krankende und gesunde Seelen. / – Und und und wieder Kopf hoch!!“

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